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Nilgün Taifun, Baduri

 

In Haßliebe Lola

 

Inhalt (ENTHÄLT SPOILER)

 

Vorspruch: „Nur in Gedanken schwingen die braven Lieder von Liebe und Glück sanft auf und nieder. Nur in Gedanken fahren die bösen Lieder von Wollust mir in die alten Glieder. Lothar Lambert“

 

Die Kamera schwenkt über an einer Wand befestigte Photos aus Filmen und von Filmstars (darunter diverse Aufnahmen aus Streifen von Lothar Lambert), dazwischen ein gerahmtes Titelblatt der „Super!“-Zeitung: „Marlene – das letzte Foto“, schließlich schwenkt sie über Schminkutensilien auf einem Tisch. Ein älterer, eher nachlässig verkleideter Damendarsteller singt, zur Belustigung wenigstens eines Teils des Kneipenpublikums, auf einer kleinen Bühne. In anderer Kostümierung betrachtet er sich in einem Handspiegel, zieht sich die Lippen nach, erklärt: „Das war wieder eine tolle Stimmung heute, was?“ Seine ältliche Garderobiere pflichtet ihm bei. Es klopft an der Tür. Er weist die Frau an: „Autogrammkarten, Urschel!“ Vier Personen treten ein, bitten um ein Autogramm. Der Damendarsteller will dem gern nachkommen, als Urschel ihm nicht sofort einen Kugelschreiber reichen kann, nennt er sie „ein Trampel“. Die Fans erklären: „Wir sind vom Gerichtsmedizinischen Institut.“ Das Interesse des Travestiekünstlers, welcher sich gern in Anzüglichkeiten und ebenso schalen Witzen ergeht, erregt ein junger Südländer, der zunächst im Hintergrund der Gruppe steht und den er sofort anzubaggern beginnt, unter anderem indem er dessen Namen Hasim zu „Hasi“ verballhornt. Vorspann. Hasim und eine südländische Frau bei Gymnastik in der Wohnung. Sie findet, er liege ihr nur auf der Tasche und solle die Sympathie des Damendarstellers ausnutzen. Er fragt, ob sie ihn mit einem Schwulen verkuppeln wolle. Sie grinst nur. Der Damendarsteller und der recht ungehobelt speisende Hasim bei Tisch. Man referiert einander die ethnische Herkunft. Hasim möchte Arzt, der Travestiekünstler massiert werden. Eine weitere Gesangsdarbietung von ihm auf der Bühne, Hasim im Publikum. Ein Mann aus dem Gefolge des Damendarstellers – später erfährt man, daß es sich um dessen Manager und Musikproduzenten Erich handelt – giftet ihn an, beklagt sich dann bei Urschel: „Das ist ja wohl ganz was Neues, daß unser Wonneproppen seine Fickfrösche hier rumlungern läßt.“ Diese erwidert: „Das ist noch viel schlimmer: Lola ist verliebt in den Kerl!“ Lola beendet ihren Auftritt und bittet Hasim um Hilfe beim Umziehen. Eine Frau aus Lolas Gefolge – Karla, wie man später erfährt – konstatiert, nun sei die arme Urschel abgeschrieben. Diese kommt kurz darauf laut schimpfend aus der Garderobe. Sie streitet sich mit Karla, die meint, Urschel „schmachte“ Lola seit zwanzig Jahren „erfolglos hinterher“. Lola beim Umkleiden. Hasim erhält von seiner Partnerin weitere Anweisungen: „Du mußt ja nicht gleich mit ihm ins Bett! Mach ihm schöne Augen! Halt ihn hin!“ Lola mit Hasim und Gefolge am Potsdamer Belvedere. Schnell giftet man einander an. Lola und Hasim laufen allein fort. Hasim verkündet seiner Partnerin Fatima, die er „Fati“ nennt, sie werde ihn noch um ein Autogramm anbetteln. Er trage jetzt den Künstlernamen Hasi. Sie ist erst skeptisch, erfährt dann aber, daß „dieses Tuntentier“ Hasim „eine eigene Nummer versprochen“ habe. Mit nacktem Oberkörper, den Rücken zum Publikum, steht er auf der Bühne, derweil Lola ihn singend umtanzt. Fatima sitzt im Publikum, applaudiert schließlich besonders lautstark und skandiert „Hasis“ Namen, derweil Lola ihrem Bühnenpartner immer wieder den Fächer vors Gesicht hält. „Eine Unverschämtheit, mir die Show zu stehlen!“ beklagt sich Lola in der Garderobe gegenüber Urschel. Diese meint: „Der will dich doch nur ausnutzen!“ Lola verbittet sich die Einmischung. Die begeisterte Fatima und der noch immer halbnackte Hasim betreten die Garderobe. Fatima lobt den Auftritt überschwenglich und gibt sich als Hasims Schwester aus. Hasim massiert Lola, die ausnahmsweise mal unverkleidet ist. Indem sie sich handgreiflich am eigenen Körper beschreiben läßt, wie eine Leiche seziert wird, versucht sie, Körperkontakt mit Hasim herzustellen. Urschel lauscht dem abwaschend. Lola mit Gefolge und Hasim im Tonstudio. Sie ist unzufrieden, man giftet einander an. Von Hasim angefeuert, trägt sie mit Erich eine „Sado-Maso-Nummer“ vor, die ihr zunächst als zu ordinär erschien, bricht diese aber schließlich ab. Man streitet über das Lied, die Plattenumsätze, das Management, Lolas Ruf. Letztere schwirrt ab, um so empörter, als Hasim nicht mitkommen, sondern noch beim Aufräumen helfen will. Daheim überrascht Lola Hasim an ihrem Schreibtisch und meint, er wolle sie bestehlen. Sie zerstreiten sich, was Urschel aus der Küche mitanhört. Lola beklagt, Hasim tue nichts, sei kein Mann, nur ein Rührmichnichtan. Hasim tritt ihr gegen ein Schienbein. Man hört Türenschlagen, Lolas laute Schmerzensschreie. Urschel sitzt seelenruhig in der Küche. Lola im Rollstuhl auf der Bühne, Urschel notdürftig als Krankenschwester verkleidet. In der Garderobe bestätigt Erich telephonisch ein Engagement für Lola – aus ihrer Prellung habe diese eine Rollstuhlnummer gemacht. Der Damendarsteller kommt, von Urschel gestützt, in die Garderobe gehumpelt. Erich begeistert sie mit der Aussicht auf einen Auftritt im Tivoli. Hasim kommt, Lola klagt, auch über seine Zurückhaltung in intimen Angelegenheiten. Hasim geht zurück in die Kneipe. Dort steht, leicht angetrunken, Fatima. Ein Stammgast will sie und Hasim produzieren, sie beginnt schon mal und wird dafür von Hasim in fremder Zunge zurechtgewiesen. Lola und Hasim bei Doktorspielen, bei denen es aber, zu Lolas Mißfallen, bei einer Untersuchung ihres Unterschenkels bleibt. Hasim bricht die Szene ab, Lola wirft ihn raus und bestellt sich telephonisch einen Liebesdiener, was Hasim noch belauscht. Auf der Straße erspäht er, hinter einem Baum versteckt, wie ein junger Südländer erscheint. Während dieser den richtigen Klingelknopf sucht, kommt eine junge Frau aus dem Haus, erklärt ihm ungefragt: „Lola L.? Dritter Stock rechts!“ An der Wohnungstür wird er von Lola fortgeschickt, will sich aber mit dem ihm überreichten Geldschein nicht zufriedengeben. Hasim liegt mit Fatima auf dem Bett. Er will „es“ aufgeben, sie meint: „Kommt überhaupt nicht in die Tüte!“ Sie erinnert ihn daran, daß er doch ein Star werden wolle: „Was meinst du, was die Marilyn Monroe alles durchgemacht hat?“ Er erwidert, er sei nicht „die Mary Monroe“. – „Aber du willst doch Elvis sein, oder?“ Ein weiterer Auftritt von Lola, so enthemmt, daß sie sich die Perücke von Kopf reißt. Lola besucht einen angeblichen „Superfan“ von ihr im Krankenhaus. Der offenbar bereits im Delirium liegende Mann mag beim Phototermin aber nicht kooperieren und kämpft insbesondere um die Flasche, welche ihm Lola mitgebracht hat und die nicht mit aufs Bild soll. Fatima hört in ihrem Bett liegend, wie Hasim Lola lautstark abzuweisen versucht. Dann läßt er sie doch in die Wohnung. Sie beteuert, gar keinen Besuch gehabt zu haben. Er glaubt ihr nicht. Sie berichtet, im Krankenhaus auch noch die Aids-Station besucht zu haben und meint, daraus müßte man doch ein Lied basteln. Hungrig macht sie sich über den Kühlschrank her, wo sie eine Leber entdeckt. Hasim klärt sie darüber auf, diese stamme von einer Achtzigjährigen, die Suizid begangen habe – wegen Leberkrebs. Lola kommt wieder auf Aids. Hasim rät ihr, sich diesbezüglich testen zu lassen. „Nee, das mach ich nich!“ erwidert sie: „Da hab ich ja noch mehr Angst!“ Er bietet ihr an, mitzukommen. Sie möchte lieber durch sein Mikroskop schauen. Die gesamte Szene wird von Fatima belauscht. Eine weitere Bühnennummer: Nun singt Lola, unterstützt von Hasim, von Aids. Im Publikum wieder Lolas Entourage, man erfährt, daß Erich und Karla miteinander verheiratet sind. Urschel hört mit an, wie Lola dem in der Badewanne sitzenden Hasim den Rücken schrubbt. Diese überläßt ihm einen Ring, der ihr gerade vom Finger gerutscht ist, „als verspätetes Verlobungsgeschenk“. Urschel ruft, sie sei mit dem Abwasch fertig und ob sie nun ins Bad kommen dürfe oder gehen solle. Fatima und Hasim bei Lola. Es stellt sich heraus, daß sie ihn zu ihrem Gastspiel in Hamburg nicht mitnehmen möchte. Die empörte Fatima weist darauf hin, daß am Vorabend in der „blöden Show“ des selbsternannten „Stars“ Lola „ganze sechzehn Figürchen“ gewesen wären. Lola kontert, es sei ausverkauft gewesen „wie immer“, nur die „ein oder zwei Busse aus Magdeburg“ hätten einen Unfall auf der Autobahn gehabt. Fatima erwidert: „Sie sind der Unfall! Sie Unfall der Natur, Sie!“ Lola keift zurück, Hasim greift ein. Man beschimpft einander als „deutsche Faschisten“ und „Ausländerpack“. Lola wirft Fatima und Hasim raus, greift dann zur Flasche. Urschel fragt, leicht grinsend, ob sie nun abräumen dürfe. Lola nennt sie „Schmeißfliege“. Urschel kontert, dann sei Lola „der Kackhaufen“. Im Tonstudio erkundigt sich Hasim bei Erich, ob Lola „sehr sauer“ gewesen sei. „Und wenn schon“, erwidert der Manager: „Die Alte ist out!“ Nur Hasim wäre noch an Lola interessiert. Dieser beteuert, nie Sex mit ihr gehabt zu haben, er sei ja nicht schwul. Erich klärt ihn darüber auf, daß alle Menschen bisexuell wären. Lola, ohne Perücke, dichtet auf ihrer Couch sitzend. Urschel wird gescholten, als sie staubsaugend den Raum entert. Sie soll, zwecks Inspiration, lieber das Schmuckkästchen holen. Darin vermißt Lola ihren großen Smaragd. Urschel verdächtigt Hasim: „Immer diese Hallodris, die hier ein und aus gehen!“ Lola erfreut sich an ihrem Geschmeide. In ihrer Garderobe beschimpft sie ihr dort versammeltes, sekttrinkendes Gefolge. Sie ertappt eine Nachbarin dabei, wie sie an Lolas Wohnungstür horcht. Die Frau berichtet von ihrem Besuch in der Show des Travestiekünstlers. Man giftet einander an, unter anderem weil Lola zunehmend Probleme mit ihrem Gesang habe, selbst wenn dieser vom Band kommt. „Intriganter Hausspitzel!“ – „Transvestitenschlampe! (…) Das muß man ja melden!“ Ein weiterer Gesangsauftritt, diesmal mit Urschel und Karla als Tänzerinnen. In der Garderobe zeigt sich Lola frustriert, zumal Urschel die Flasche versteckt hat. Sie nimmt ein Telephonat entgegen: Offenkundig wird das Hamburg-Gastspiel um eine Woche verschoben. Am Ende des Gesprächs sieht man, von wem es kam: Fatima hat sich in Hasims Beisein als hanseatische Managerin ausgegeben. Lola bejammert einen Kater und daß sie vergewaltigt worden sei. Karla mag ihr nicht glauben. Beim Zappen entdecken sie, daß den im Fernsehen übertragenen Hamburg-Auftritt, welchen Lola absolvieren sollte, Hasim übernommen hat. Lola beschimpft Karla, die das Zimmer verläßt. Lola erleidet einen Hexenschuß, ihre Hilferufe hört Karla in der Küche mit an, ohne darauf zu reagieren. Lola zeigt Hasim wegen des Diebstahls ihres Rings an und nutzt die Gelegenheit, mit dem Polizisten zu flirten, der sich dafür empfänglich zeigt. Urschel sucht Lola im Polizeipräsidium und findet sie auf einer Toilette – aus der als erstes der leicht derangierte Polizist kommt. Noch ein Auftritt. In ihrer Garderobe entdeckt Lola den vermißten Ring. Sie lastet dessen Verschwinden Urschel an, die Lola beschimpft und verläßt. Karla und Erich im Tonstudio. Lola ruft an und erfährt von Karla: „Ich komm jetzt nämlich auch ganz groß raus!“ Außerdem habe Hasim gar keine Schwester, wohl aber eine Verlobte. Lola, mal als Mann, versucht, in die Theaterkneipe gelassen zu werden. Dort treten Karla und Hasim auf, auch der Rest von Lolas einstigem Gefolge gehört zu dieser „Geschlossenen Gesellschaft“. Fatima besucht Hasim im Gefängnis. Sie will wissen, ob er mit ihr nach Izmir kommen möchte. Später randaliert er in seiner Zelle. Lola besucht, immer noch als Mann, seine Schwester, welche ihren Bruder im Treppenhaus abfertigt: „Du kommst immer nur angekrochen, wenn überhaupt niemand anderes mehr übrig bleibt. Da spiel ich nicht mehr mit.“ Sie mißbilligt seinen Lebensstil, man streitet sich, sie will ihn nicht mehr sehen. Sie schlägt die Tür zu, er setzt sich weinend auf die Treppe. Hasim liest in seiner Zelle einen Brief von Lola und hört sich eine mitgeschickte Tonbandkassette an, auf welcher sie singt. In einer Parallelmontage sieht man ferner die melancholische Lola und Ausschnitte aus früheren Szenen von beider Zweisamkeit, unter anderem von einer theatralischen Verlobung, aber auch wie Lola bei einem Photoshooting Hasim und Fatima begegnen und letztere ihr bescheidet: „Wag es gar nicht, meinen Hasim weiterhin zu belästigen. Er ist nicht schwul und wird nicht schwul.“ Lola wartet auf der Straße, sieht aber, wie Hasim zu der ebenfalls wartenden Fatima geht. Lola wendet sich ab, Fatima ohrfeigt Hasim. Ein Journalist und sein Photograph beobachten alles sensationsgierig. Hasim läuft Lola nach. Diese weist ihn ab, man streitet sich. Fatima geht. Hasim und Lola gehen auch, getrennt. Ein Gefängnistor öffnet sich. Hasim kommt heraus, läuft an der mal nicht verkleideten Lola fast vorbei. Hasim möchte eine Denkpause, will sich aber melden, wenn es ihm wieder besser geht. Von Fatima richtet er Lola schließlich noch aus, letztere habe nicht so viel versäumt, wie sie denke. Hasim zieht ab, Lola geht auch. Verkleidet wartet sie am Eingang zur Gerichtsmedizin, sieht, wie dort Fatima erscheint, um Hasim abzuholen, mit ihm fröhlich fortläuft. Schlußtitel: „Lola ging ins Wasser. Und in Ausübung seiner beruflichen Pflichten als Pathologie-Gehilfe mußte Hasim ein letzten Mal Hand an sie legen…“ Eine Schlußmontage vereint einige mißlungene, da „verlachte“ Einstellungen.